95. Generalversammlung der Wohnungsgenossenschaft Burgdorf
Die Wohnungsbaubranche ist weiter auf Talfahrt - und das, obwohl der Mangel immer größer wird. Experten und Vertreter von Verbänden warnen eindringlich vor den wirtschaftlichen und sozialen Konsequenzen.
In diesen schwierigen Zeiten für die Wohnungswirtschaft fand die 95. Generalversammlung der Wohnungsgenossenschaft Burgdorf im Veranstaltungszentrum „StadtHaus“ in Burgdorf statt.
Insgesamt 72 Mitglieder und Gäste konnte Sandra Hageböck als Vorsitzende des Aufsichtsrates am vergangenen Freitag begrüßen. Natürlich standen die Berichte von Vorstand, Aufsichtsrat der Genossenschaft sowie die Ausführungen zum Jahresabschluss im Vordergrund der Veranstaltung. Allerdings nutzten die Mitglieder der Genossenschaft den Abend auch, um bei einem Imbiss und kühlen Getränken über die Gegenwart und die Zukunft der Wohnungsgenossenschaft zu sprechen.
Neben den genossenschaftlichen Themen wurde an den einzelnen Tischen über die sehr umstrittene Verkehrsregelung in der Innenstadt von Burgdorf diskutiert.
Einen großen Teil der Veranstaltung nahm der umfangreiche Bericht des Vorstandes ein, den das geschäftsführende Vorstandsmitglied Ulrich Pigulla vortrug. Er stellte fest, dass sich weiterhin globale Ereignisse stark preistreibend auf die Wohnungswirtschaft in Deutschland auswirken. Für die sozial ausgerichtete Wohnungswirtschaft ist die Lage weiterhin dramatisch. Besonders beim Wohnungsneubau ist keine Besserung in Sicht. Die massiv gestiegenen Baukosten über die Miete zu refinanzieren ist für Genossenschaften kaum noch möglich. Das Ziel der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr wurde im Jahr 2023 klar verfehlt. Es ist davon auszugehen, dass es zeitnah zu keiner wirklichen Belebung des Wohnungsneubaus in Deutschland kommt.
Das führt dazu, dass immer weniger bezahlbare Wohnungen zur Verfügung stehen. Besonders betroffen sind Menschen mit geringem Einkommen, Alleinerziehende, Singles und Rentner. Dieser Umstand spaltet die Gesellschaft und kann als “sozialer Sprengstoff“ bezeichnet werden.
Im zweiten Teil der Veranstaltung und nach den Berichten von Aufsichtsrat und Vorstand erläuterte die Steuerberaterin der Genossenschaft, Frau Cornelia Sommerfeld, den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2023. Ohne Gegenstimmen und Enthaltungen stellten die anwesenden und stimmberechtigten Mitglieder den Jahresabschluss fest. Bei der Verwendung des Bilanzgewinns folgten sie der gemeinsamen Empfehlung von Vorstand und Aufsichtsrat.
Unmittelbar nach der jeweils einstimmigen Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat verabschiedete Frau Hageböck das langjährige Vorstandsmitglied Gerhard Ruff. Unter dem Beifall der Mitglieder überreichte Sie einen Blumenstrauß und bedankte sich für die geleistete Arbeit. Herr Ruff war seit 2015 überwiegend für den Bereich Technik innerhalb der Genossenschaft zuständig. In seine Amtszeit fiel u.a. der Neubau der Geschäftsstelle “Im Langen Mühlenfeld 21“. Seine Vorstandstätigkeit endete unmittelbar, mit dem Ablauf seiner Bestellung, zum 31.05.2024.
Die Vorsitzende des Aufsichtsrates Sandra Hageböck verabschiedete das langjährige Vorstandsmitglied Gerhard Ruff. Herr Ruff gehörte seit 2015 dem Vorstand der Genossenschaft an. |
Im Rahmen der Wahlen zum Aufsichtsrat wurden das turnusmäßig ausscheidende Mitglied Heike Heine für weitere drei Jahre wiedergewählt. Sie bedankte sich bei den stimmberechtigten Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen.
Frau Hageböck bedankte sich bei den Mitgliedern des Vorstandes sowie bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den persönlichen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr. Ihr besonderer Dank galt aber allen Mitgliedern der Genossenschaft für die vielfältige Unterstützung und das entgegengebrachte Vertrauen.
Aufmerksam verfolgten die Mitglieder die Ausführungen von Vorstand und Aufsichtsrat. |